Descartes

Descartes: Cogito, ergo sum.

von Simon Hollendung

2.3 Descartes und die Autoritäten

Descartes wusste, das man den Autoritäten niemals öffentlich wiedersprechen konnte, ohne schadlos davon zukommen. So erarbeitete er eine erstaunliche Philosophie unter dem Druck der Autoritäten. Es ist allerdings davon auszugehen, das er sich mit der souveränen Macht seiner Zeit arrangieren konnte, da er innerlich immer dem Glauben treu geblieben ist. Die Unfehlbarkeit der katholischen Kirche glaubend, hilft Descartes bei der Annerkennung der Autoritäten die strikte Trennung zwischen der Welt des Glaubens und der Welt der Vernunft.

Hier wird Descartes für einige Philosophen inkonsequent. Karl Jaspers schreibt, dass "der Vorsatz, an Allem zu zweifeln, bis das Bezweifelte mit der unmittelbaren Gewissheit des cogito, ergo sum in Zusammenhang gebracht und dadurch wiederhergestellt ist, in der ganzen möglichen Tiefe und dann erst eigentlich durchgeführt wäre, so müsste er entweder die Loslösung von allen Autoritäten bedeuten, oder die Autorität müsste mit dieser unmittelbaren Gewissheit selbst in Zusammenhang gebracht werden. Dann erst wäre sie im Innersten ihre möglichen Gehalts ergriffen."[22]

[22] Jaspers, Karl: Descartes und die Philosophie. Berlin, Leipzig 1937. S. 77.
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